Die Erbenhaftung

Trotz Universalsukzession: Das Gesetz billigt dem Erben zu, seine Haftung auf den Nachlass zu beschränken und sein privates Vermögen vor dem Zugriff der Gläubiger des Erblassers zu sichern. Ein immer wichtigeres Thema in Zeiten einer älter werdenden Gesellschaft, die ihr Vermögen für die Pflege im Alter aufzehrt, das auch in der Rechtsprechung boomt.

Die Haftungsbeschränkungsmöglichkeiten des Erben auf den Nachlass sind selbst für Rechtsanwälte und Fachanwälte für Erbrecht schwer zur durchschauen. Das rechtliche Instrumentarium gilt als (zu) kompliziert und begegnet dem Vorwurf, an den Bedürfnissen der Praxis vorbeizugehen. Die dabei zu beachtenden prozessualen Besonderheiten sind gefürchtet als Klagewelle, die "einen Menschen zugrunde richten kann". Allzu oft wird vorschnell zu einer Ausschlagung geraten. Nicht nur das ist haftungsträchtig. Nicht umsonst liegen den meisten Urteilen Fälle zur Rechtsanwalts- und nicht unmittelbar zur Erbenhaftung zugrunde.

Das Buch ist aus der Sicht des den Erben beratenden Rechtsanwaltes geschrieben. Schritt für Schritt zeigt die Autorin die richtigen Weichenstellungen auf: Sie beleuchtet eingängig und mit vielen Praxistipps die verschiedenen Verfahrensmöglichkeiten, die sie logisch in ein Gesamtsystem einbettet.

Die 2. Auflage nimmt dabei die wachsende Zahl an – auch, aber nicht nur höchstrichterlicher – Rechtsprechung und wegweisenden Stellungnahmen aus der Literatur auf und bettet die sich daraus ergebenden – nicht zuletzt auch taktischen – Überlegungen in die Gesamtbetrachtung ein. Das Buch ist damit ein Wegweiser durch den "Dschungel der Haftungsbeschränkungsinstrumentarien" für den beratenden Rechtsanwalt.

Folgende Schwerpunkte werden ausführlich und praxisorientiert behandelt:

  • Vor- und Nachteile der Ausschlagung der Erbschaft - §§ 1942 ff. BGB
  • Was sind eigentlich Nachlassverbindlichkeiten?
  • Die Haftungssituation vor und nach Annahme der Erbschaft
  • Inventar und Aufgebot – Sinn und Rechtsfolgen
  • Wann Nachlassverwaltung und wann Nachlassinsolvenz?
  • Dürftigkeits- und Überschwerungseinrede, §§ 1990 ff. BGB
  • Außergerichtliche Inanspruchnahme des Erben
  • Die Schaffung eines Vorbehaltstitels als A und O
  • Abwehr der Vollstreckung in das Eigenvermögen
  • Besonderheiten bei Miterben

Herausgeber und Autoren
Herausgeber/Autoren:  Dr. Stephanie Herzog (Rechtsanwältin)

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